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Fragen und Antworten

Mündliche Frage Nr. 1684

18. April 2024 – Frage von S. Pauels an Ministerin KLINKENBERG zur Zukunft der Kinderbetreuung am Standort Manderfeld

Wie ist der aktuelle Stand der Dinge: Wird der Betreuungsstandort Manderfeld Ihrem Kenntnissstand nach geschlossen werden?

Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht. 
 
Frage von Stephanie Pauels (CSP):
 
Ostbelgiens Kinderbetreuungsektor durchläuft gegenwärtig einen umfassenden Reformprozess, der bereits Anlass zu einer Vielzahl von Kontrollfragen gab. Heute einmal mehr, da infolge eines ministeriellen Erlasses die Standards für Co-Initiativen erhöht werden. 
Während dies eine Reihe von Veränderungen mit sich bringt, die in erster Linie den Arbeitsalltag des Betreuungspersonals verbessern sollen, führt der ministerielle Erlass dem Vernehmen nach zu einer möglichen Schließung des Betreuungsstandorts Manderfeld, da die räumlichen Kapazitäten den neuen Anforderungen nicht genügen. 
 
Dazu meine Fragen: 
1. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge: Wird der Betreuungsstandort Manderfeld Ihrem Kenntnissstand nach geschlossen werden? 
2. Wann können die betroffenen Eltern mit einer verbindlichen Entscheidung zur Zukunft des Betreuungsstandorts Manderfeld rechnen? 
3. Warum hat die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft die erforderlichen Standards für Co-Initiativen in dieser Weise angehoben? 
 
 
Antwort von Lydia Klinkenberg (ProDG), Ministerin für Unterricht, Ausbildung, Kinderbetreuung und Erwachsenenbildung:
 
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
 
das Pilotprojekt der konventionierten co-Tagesmütter des RZKB ist zum Jahresende 2023 ausgelaufen. KTM sind ausschließlich in Heimarbeit tätig.
 
Im Rahmen der Reform in der Kinderbetreuung ist verankert worden, dass co-Strukturen mehr Stabilität und Flexibilität in Bezug auf die Betreuungszeiten - im Interesse der Familien - garantieren sollen, analog zu anderen Betreuungsformen wie beispielweise Krippen. Sie funktionieren nur mit Kinderbetreuern bzw. Kinderbegleitern, d.h. mit angestelltem ZKB- Personal, so auch in Manderfeld und bieten 7 bis 12 Betreuungsplätz an, aber keine außerschulische Betreuung. Gerade in Manderfeld gibt es aber eine reguläre außerschulische Betreuung, bei der es keine Warteliste gibt. Zusätzlich gibt es Plätze in der AUBE bei der ortsansässigen KTM.
 
Co-Initiativen sind laut Rechtstext an fünf Tagen in der Woche mit jeweils 10 Stunden geöffnet, sie leisten also 50 Stunden Betreuungszeit insgesamt.
Im Angestelltenverhältnis mit 38 Stunden ist das ausschließlich durch ein Schichtsystem von 2-3 Vollzeit Personalmitgliedern realisierbar.
Zuvor waren in Manderfeld drei konventionierte Tagesmütter gemeinsam in Räumlichkeiten tätig. Zwei der Tagesmütter sind in das Vollstatut gewechselt und betreuen als Kinderbetreuer in der Initiative; die dritte Tagesmutter betreut weiterhin als konventionierte Tagesmutter in den eigenen Räumlichkeiten.
 
Die Räumlichkeiten in Manderfeld sind im Besitz der konventionierten Tagesmutter. Die Tagesmutter bewohnt selbst das Erdgeschoss und die Etage des Hauses zusammen mit ihrem Ehemann. Bei den Räumlichkeiten handelt es sich um einen Wohnraum mit integrierter Küche und zwei angrenzenden Räumen, aber nur vier Schlafmöglichkeiten.
Aktuell werden bei den „Treeschen Krabbelmäusen“ 9 Kinder unter 3 Jahren und 4 Kinder über drei Jahren betreut. Dabei ist die Co-Initiative auch nur an 4 Tagen pro Woche geöffnet.
Angesichts der aktuell in Manderfeld in der co-Initiative und bei der konventionierten Tagesmutter betreuten Kinder sowie der für die co-Initiative in Manderfeld existierenden sehr kurzen Warteliste besteht in Manderfeld derzeit eher ein Bedarf für eine kleine Struktur mit 6 Plätzen maximal z.B. gewährleitste durch eine Kinderbetreuuerin in Heimarbeit oder KTM/
Kostenintensivere Strukturen wie beispielsweise eine Kinderkrippe oder Co-Initiativen machen nur dort Sinn, der Bedarf größer ist.
Die Kinderbetreuung kann aber bis auf Weiteres in Manderfeld angeboten werden. Der bestehende Mietvertrag läuft bis Januar 2026.
Zudem sollen weitere Co-Initiativen in Büllingen und St. Vith entstehen. In Amel und St.Vith entstehen zudem neue Krippenplätze.
 
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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