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Fragen und Antworten

Mündliche Frage Nr. 1654

16. April 2024 – Frage von F. Mockel an Ministerin Weykmans zum neuen Interreg Projekt Wood Added Value Enabler (WAVE) der WFG

Welche Aufgaben wird die WFG im Rahmen dieses interessanten Projekts wahrnehmen?

Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht. 
 
Frage von Freddy Mockel (Ecolo): 
 
Kürzlich konnte man der lokalen Presse die neuen Interreg-Projekte für die Großregion entnehmen, an denen die DG teilnimmt. Im Rahmen der Priorität “eine grünere Großregion” wird für den Zeitraum 2024 bis 2026 das Projekt “Wood Added Value Enabler” (W.A.V.E.) mit einem Gesamtbudget von 5,8 Mio € von der EU mit 60% (3,5 Mio €) kofinanziert. Unter der Federführung der “Filière Bois Wallonie” kommen 15 finanzielle und 16 strategische Partner aus der Wallonie, NRW, RLP, Luxemburg und der Region Grand Est zusammen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgien ist als finanzieller Partner vermerkt und erhält 118 500€ seitens der EU. 
Ziel des Projekts ist es, die lokale Ressource Holz und ihre Wirtschafts- und Bildungsakteure grenzüberschreitend durch kurze Wege und Kreisläufe zu stärken. So soll eine resilientere Beziehung zwischen Mensch und Holz gestärkt werden. Wälder sollen für die Klimakrise resilient bewirtschaftet und ihr Holz ressourceneffizient verwertet werden. Es werden insbesondere die Bauwirtschaft und ihre Bildungseinrichtungen angesprochen (Neubau-, Renovierungs- oder Innenausstattungsprojekte). 
 
In diesem Zusammenhang hab ich folgende Fragen an Sie Frau Ministerin:
1. Welche Aufgaben wird die WFG im Rahmen dieses interessanten Projekts wahrnehmen? 
2. Mit welchen ostbelgischen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen gibt es dazu eine Zusammenarbeit?
3. Welche Akteure der Holzwirtschaft in Ostbelgien sind darüber hinaus durch wallonische Befugnisse (Forst, Umwelt, Wirtschaft) in dieses Projekt mit eingebunden? 
 
 
Antwort von Isabelle Weykmans (PFF), Ministerin für Kultur, Beschäftigung, Wirtschaftsförderung und ländliche Entwicklung:
 
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,  
Werte Kolleginnen und Kollegen, 
 
das Projekt W.A.V.E. strebt an, die Wertschöpfungskette der Holzwirtschaft in der Großregion zu dynamisieren. Das Projekt hat zum Ziel, die Entwicklung einer leistungsstarken Holzindustrie mit kurzen Wegen innerhalb der Großregion zu unterstützen, die auf den Erhalt und die Wiederansiedlung der Wertschöpfungskette der lokalen Ressource Holz beruht.
 
Mit insgesamt 13 finanziell beteiligten Partnern aus der Wallonie, der Region Grand Est, Luxemburg und dem Saarland sowie 16 strategischen Partnern, die das Projekt ohne Budget unterstützen, werden die vier Arbeitspakete in einer Projektlaufzeit von drei Jahren (2024-2026) bearbeitet.
 
Die Arbeitspakete teilen sich wie folgt auf:
1. Hervorragende Kenntnisse über die Waldressourcen in der Großregion, u.a. Kartographie der Zusammensetzung des Waldbestands 
2. Kooperation zwischen den Akteuren der Holzindustrie und Schaffen eines Mehrwertes, u.a.  Charakterisierung der zukünftigen Arten und innovativen Produkte
3. Begleitung von Holzbauunternehmen bei Innovations- und Digitalisierungsprozessen, u.a. Network-Events und branchenspezifische Fachdiskussionen 
4. Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung der Holzbauindustrie, u.a. grenzüberschreitender Austausch von Fachwissen rund um den Holzbau
 
Die WFG Ostbelgien wird hauptsächlich in den Arbeitspaketen 3 und 4 tätig sein und die Verantwortung für verschiedene Fachdiskussionen, für den Aufbau von Versuchskonstruktionen, aber auch für die Ausarbeitung eines Architekturpreises der Großregion übernehmen. In den anderen Bereichen wird die WFG Zuarbeit leisten, um Ostbelgien bestmöglich zu repräsentieren und zu integrieren, oder punktuell bei gewissen Fragen mitarbeiten und Input leisten. 
 
In Bezug auf Ihre zweite Frage: Die WFG arbeitet schon seit geraumer Zeit sowohl mit den Unternehmen als auch mit den Aus- und Weiterbildungseinrichtungen des Holzsektors in Ostbelgien für spezifische Anfragen zusammen. Verschiedene Aktionen zur Förderung des Sektors konnten u.a. im Rahmen des LEADER-Projektes „Mittelstand & Handwerk“ umgesetzt werden, bspw. die Schulaktivität „Holz ohne Grenzen“ oder „HOLZhoch 2023 – Auszeichnung für Gestaltung und Schreinerhandwerk in der Eifel“. Im Rahmen des aktuellen INTERREG-Projektes werden sowohl die ostbelgischen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen (IAWM, ZAWM, TI St. Vith sowie das RSI Eupen) als auch die Unternehmen je nach Themenschwerpunkt in die Arbeit mit einbezogen werden.
 
Da der offizielle Startschuss des Projekts erst Mitte März 2024 erfolgte, gilt es in den nächsten Monaten in einen Austausch mit den relevanten Akteuren zu treten, um sowohl die Erwartungen als auch die mögliche Zuarbeit zu ergründen und zu planen.
 
Zu Ihrer dritten Frage: Neben den Partnern aus der Wallonie, also Filière Bois Wallonie, CAP Construction, IDELUX Développement, Ligne bois, SRFB, ULiège und WFG Ostbelgien, werden auch verschiedene Akteure wie der Förderverein Forst & Holz, Unternehmen aus dem Holzsektor sowie die lokale Forstverwaltung jeweils entsprechend ihrer Expertise und Schwerpunkte gezielt in die Arbeitsprozesse und -pakete des Projektes eingebunden werden.
 
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