Mündliche Frage Nr. 1644
Wie genau möchte die Regierung die in der Konvention verankerten Ziele erreichen?
Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht.
Frage von Stephanie Pauels (CSP):
Der Presseberichterstattung des GrenzEchos konnte am 29. Februar entnommen werden, dass die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, das Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand und in kleinen und mittleren Unternehmen (IAWM), das Zentrum für Aus- und Weiterbildung (ZAWM) und WorldSkills Belgium eine Konvention zur Stärkung der handwerklichen Berufe und Ausbildungswege unterzeichnet haben.
Laut Mitteilung habe die Konvention das Ziel, Handwerksberufe attaktiver zu machen und Ausbildungswege aufzuwerten.
Dazu meine Fragen:
1. Wie genau möchte die Regierung die in der Konvention verankerten Ziele erreichen?
2. Wie sieht die genaue Zeitschiene der durch die Konvention vorgesehenen Ziele aus?
3. Welche konkrete Rolle spielt WorldSkills bei der Erreichung der durch die Konvention formulierten Ziele?
Antwort von Lydia Klinkenberg (ProDG), Ministerin für Unterricht, Ausbildung, Kinderbetreuung und Erwachsenenbildung:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft beauftragt WorldSkills, Aktionen zur Aufwertung der MINTH-Ausbildungszweige durchzuführen. Das operative Ziel dieser Vereinbarung ist die Aufwertung und zunehmende Bewerbung
• der technischen und handwerklichen Berufe,
• aller qualifizierenden Ausbildungszweige,
• der Fachleute dieser Berufsgruppen.
Strategisches Ziel ist, die Anzahl Einschreibungen der Lernenden und der Praktikanten in qualifizierenden Bildungswegen aller Art zu erhöhen.
Um Stereotypen in der Berufs- und Studienwahl entgegenzuwirken, legen die Partner besonderen Wert auf die Genderfrage in allen unternommenen Aktionen.
Die Aktionen im Bereich Aus- und Fortbildung sowie in der Förderung der MINTH-Fächer von WorldSkills Belgium fußen auf einem nationalen Netzwerk von über 150 Fachleuten wie Weiterbildnern, Lehrern, einer Reihe von Unternehmen und Institutionen wie beispielsweise dem ZAWM, Sekundarschulen und Hochschulen. Die von WorldSkills organisierten Startech’s Days werden auf nationaler Ebene durch Fortbildungen und nationale Berufswettbewerbe für Schüler, Studenten, Arbeitsuchende und Praktikanten begleitet.
WorldSkills Belgium verpflichtet sich, der Deutschsprachigen Gemeinschaft alle Materialien ohne Autorenrechte zur Förderung der Sichtbarkeit der technisch-beruflichen Ausbildungen und Berufe zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus wird die nationale Bewerbung aller Wettbewerbe, Materialien und Aktivitäten auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft in deutscher Sprache durchgeführt.
Die von Worldskills zur Verfügung gestellten Materialien und Angebote können von allen Bildungseinrichtungen sowie Akteuren im Bereich der beruflichen Orientierung genutzt und beworben werden.
IAWM und ZAWM sind privilegierte Partner von WorldSkills für die Vorbereitung und Begleitung der Teilnehmer an Wettbewerben. Die Einrichtungen stellen hierfür Ressourcen zur Verfügung, die Koordination erfolgt durch die am ZAWM angesiedelte Stelle zur grenzüberschreitenden Mobilität.
Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft unterstützt das Vorhaben mit einer jährlichen Summe von insgesamt 10.000 €. WorldSkills Belgium übernimmt weiterhin die Kosten, die für die doch stets sehr hohe Anzahl ostbelgischer Teilnehmer an den Wettbewerben entstehen., für ggf. anfallende Übersetzungskosten ausgewählter Materialien und für die Erstellung von Druckerzeugnissen wie Plakate und Flyer.
Die Konvention ist am 23. Februar 2024 für eine Gültigkeitsdauer von drei Jahren in Kraft getreten.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.