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Fragen und Antworten

Mündliche Frage Nr. 1638

14. März 2024 – Frage von K. Neycken-Bartholemy an Ministerin KLINKENBERG zu den Möglichkeiten und den Kosten in Bezug auf Mobbing

Welche Möglichkeiten hat eine Schule im Fall von Mobbing?

Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht. 
 
Frage von Kirsten Neycken-Bartholemy (SP):
 
Nicht nur mündlich, sondern auch in Form einer schriftlichen Frage habe ich Sie bereits zum Thema Mobbing befragt. Der finanzielle Aspekt scheint aber noch Fragen offen zu lassen.
Unseres Erachtens darf dieser sowieso beim Umgang mit Mobbing nicht ausschlaggebend sein.
 
Weil der Aspekt für Schulen und Eltern wichtig sein kann, stelle ich Ihnen folgende Fragen:
1. Welche Möglichkeiten hat eine Schule im Fall von Mobbing?
2. Falls eine Schule neben Kaleido noch weitere Experten hinzuziehen möchte, wer kommt für die dadurch entstehenden Kosten auf?
3. Wie verhält es sich auf Seiten der Präventionsarbeit?
 
 
Antwort von Lydia Klinkenberg (ProDG), Ministerin für Unterricht, Ausbildung, Kinderbetreuung und Erwachsenenbildung:
 
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
 
Schulen stehen zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen oder Unterstützungssysteme zur Verfügung, um Mobbingprävention anzubieten oder auf Mobbingsituationen zu reagieren. 
 
Der direkte Ansprechpartner für die Schulen ist Kaleido Ostbelgien. Eine Kernaufgabe des Dienstes ist die Förderung des Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen. Dies erfolgt über Präventionsprogramme im Klassenverbund, individuelle psychosoziale Begleitung von Lernenden sowie Beratung der Schulen. Präventionsprogramme wie beispielsweise „Fairplayer“ und „Medienhelden“ leisten hierbei einen wichtigen Beitrag. Zurzeit ist Kaleido Ostbelgien mit den Entwicklern von Fairplayer in Verhandlung, um eine neue Auflage des Angebotes zu starten. 
 
Im weiteren Sinne sind Präventionsprogramme wie „Papilio“ und Resilienz-Workshops für Lernende, Lehrende und Erziehungsberechtigte sowie die Beratung durch „Wegweiser“ auch Antimobbing-Programme, die zur Stärkung der Persönlichkeit beitragen.
 
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind zahlreiche Personalmitglieder des Unterrichtswesens – beispielsweise Lehrende, Erzieher und Erzieherinnen oder Kaleido-Mitarbeitende – in dem Programm „No Blame Approach“ ausgebildet worden. Dieses wissenschaftlich evaluierte Programm hilft Mobbing aufzulösen, indem betroffene Schüler und Schülerinnen sowie die gesamte Klasse betreut werden. 
 
Viele Partner – z.B. das Medienzentrum, die Jugendinformationszentren, die Polizei, die Fachberatungen Medien und politisch-demokratische Bildung – 
intervenieren auf Anfrage von Schulen zum Thema Cybermobbing und Medienkonsum.
 
Einige selbstständige Anbieter bieten den Schulen ebenfalls Mobbingprävention an. Wenn die Schulen sich für diese Anbieter entscheiden, können die OSU- und FSU-Schulen auf ihre Funktionssubventionen und die GUW-Schulen auf ihre Dotationen zurückgreifen. Je nach Maßnahme können auch die Mittel für pädagogische Zwecke verwendet werden. 
 
Sekundarschulleitungen können zudem mit Zustimmung des Basiskonzertierungs-ausschusses, des Betriebsrates oder des besonderen Verhandlungs- und Konzertierungsausschusses maximal eine Vollzeitstelle ungenutzten Stundenkapitals in finanzielle Mittel umwandeln. Damit können sie spezifische Weiterbildungsmaßnahmen, Coaching zur Unterstützung des Schulpersonals oder die Einstellung von Gastdozenten auf Honorarbasis unter Einbindung der Schulgemeinschaft finanzieren. Den Schulen verbleibt demnach ein finanzieller Spielraum, um mit dem Partner ihrer Wahl zu arbeiten.  
 
 
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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