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Fragen und Antworten

Mündliche Frage Nr. 1634

13. März 2024 – Frage von L. Faymonville an Minister Antoniadis zu den Entwicklungen des Netzwerkes Mentale Gesundheit der DG

Wie unterstützt die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft die VoG Netzwerk Mentale Gesundheit?

Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht. 
 
Frage von Lothar Faymonville (SP):
 
Am vergangenen Mittwoch erschien im Grenz-Echo ein Artikel, der die Entwicklung des Netzwerks Mentale Gesundheit der Deutschsprachigen Gemeinschaft beleuchtete und „die Schaffung eines mobilen Teams für Bewohner der ostbelgischen Wohn- und Pflegezentren für Senioren“ vorstellte.
Dieses Voranschreiten der Dienste, die Personen mit psychischen und mentalen Krankheiten betreuen, ist zu begrüßen und lobenswert. 
 
Im Artikel wird darauf eingegangen, wie viele Menschen über 60 Jahre unter psychischen Belastungen oder Problemen leiden.
Die Föderalregierung unterstützt die VoG finanziell mit 157.000 € und es wird über eine Erweiterung verhandelt.
 
Dazu möchte ich Ihnen folgende Fragen stellen:
1. Wie viele Menschen in Ostbelgien leiden an psychischen Problemen?
2. Wie unterstützt die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft die VoG Netzwerk Mentale Gesundheit?
3. Inwieweit ist es Ihnen möglich, sich auch auf föderaler Ebene für weitere Unterstützung einzusetzen?
 
 
Antwort von Antonios Antoniadis (SP), Minister für Gesundheit und Soziales:
 
Laut den Zahlen leidet 1 von 4 Menschen in Belgien unter depressiven Verstimmungen bzw. Angstzuständen.  Zudem haben ca. 6,3 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren eine Diagnosestellung zu einer mentalen Problematik. Man geht dennoch von einer hohen Dunkelziffer für alle Altersgruppen aus.
 
Das BTZ behandelt rund 3 % der ostbelgischen Bevölkerung. Zahlen zu den Menschen, die bei einem niedergelassenen Psychologen in der DG oder im In- oder Ausland in Behandlung oder Reha sind, liegen uns nicht vor. Tatsache ist: das bestehende Angebot muss unterstützt und ausgebaut werden. 
 
Auch grenzüberschreitende Kooperationen spielen hier eine wichtige Rolle, wobei man festhalten muss, dass auch in Deutschland lange Wartelisten bestehen.  Umso wichtiger wird daher die Rolle der Gesundheitsförderung und Prävention. 
 
Niederschwellige Angebote, die vor der Therapie einsetzen sowie digitale Angebote wie Apps und Webseiten können hier sehr hilfreich sein. Hierfür werden wir einen Rahmen mit dem neuen Dekret zur mentalen Gesundheit schaffen. 
 
Der Dekretentwurf der Regierung wird dem Ausschuss heute vorgestellt. Viele Angebote in der mentalen Gesundheit hängen allerdings vom Föderalstaat ab. Deshalb setzen wir uns seit Jahren dafür ein, dass die Rahmenbedingungen für die psychologische und psychiatrische Versorgung verbessert werden. 
 
Diesem Einsatz ist es zu verdanken, dass das Netzwerk Mentale Gesundheit über-haupt bestehen und arbeiten kann. 
 
Allein für das Netzwerk konnten wir eine strukturelle Förderung in Höhe von 900.000 Euro aushandeln. 
 
Für das LIKIV-Projekt der Psychologen der Ersten Linie konnten wir zudem Mittel in Höhe von 1 Million Euro mit dem Föderalstaat vereinbaren. 
Wir reden also von insgesamt 1,9 Millionen Euro, die jedes Jahr zusätzlich in die mentale Gesundheit in Ostbelgien investiert werden.
 
 
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