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Fragen und Antworten

Mündliche Frage Nr. 1628

13. März 2024 – Frage von J. Huppertz an Minister Antoniadis zum Betreuungsprojekt „La Camomille“

Gibt es in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ähnliche Betreuungsprojekte für Alzheimer-Patienten wie "La Camomille" in der Region Verviers?

Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht. 
 
Frage von Jolyn Huppertz (fraktionslos):
 
In der Region Verviers wurde das neue Betreuungsprojekt "La Camomille" für Alzheimer-Patienten eingeführt. Das Ziel des Projekts ist es, Betroffenen im Frühstadium der Krankheit zu ermöglichen, so lange wie möglich in ihren eigenen Häusern zu bleiben. Ein besonderes Merkmal des Konzepts ist die individuelle Betreuung, die darauf abzielt, den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden und ihnen Freiheit bei der Auswahl ihrer Kleidung und Ernährung zu lassen. Hinter diesem Projekt steht eine Vereinigung von Allgemeinärzten.
 
Meine Frage:
- Gibt es in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ähnliche Betreuungsprojekte für Alzheimer-Patienten wie "La Camomille" in der Region Verviers?
 
 
Antwort von Antonios Antoniadis (SP), Minister für Gesundheit und Soziales:
 
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft stehen den Senioren mit einer beginnenden Demenz unterschiedliche Dienstleistungen zur Verfügung:
Dazu zählen z.B.:
- Die Familien- und Seniorenhilfe von Vivadom und Safpa;
- Die Tagesbetreuungsangebote im Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft (inklusive Seniorendorfhäuser);
- Das Mittendrin im Norden;
- Die Kurzaufenthalte in den WPZS.
 
Alle Personalmitglieder, die in diesen Bereichen tätig sind, haben als zentrales Ziel, den Bedürfnissen der Senioren so gerecht wie möglich zu werden. Es ist dann selbstredend, dass der Senior in seiner Selbstbestimmung unterstützt wird und seine Wahl bezüglich beispielsweise der Kleidung und das Essen respektiert werden.
 
In den genannten Diensten sind Weiterbildungen für das Personal Pflicht. 
 
Sowohl in der häuslichen Hilfe, in den WPZS als auch in den ehrenamtlichen Diensten finden regelmäßig Weiterbildung zum Thema Begleitung von Menschen mit Demenz statt. Auch verfügen stationäre Einrichtungen über einen Demenzreferenten. Die KPVDB greift diese Thematik regelmäßig in ihren Weiterbildungen auf.
 
Hier sei nochmals darauf hingewiesen, dass Menschen mit dementiellen Veränderungen in einem Anfangsstadium sehr wohl noch Entscheidungen treffen können und dies auch mitteilen. Wichtig ist, dass die Altersbilder und das Thema Demenz generell differenziert wahrgenommen werden. Das hat mehr mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun als mit spezifischen Projekten. Die vorliegende Initiative betrifft eher Ärztehäuser, die ihr eigenes Pflegepersonal haben. 
 
Auf der Webseite des AGEF (Association des Médecins Généralistes de l'Est Francophone) wird das Projekt noch nicht vorgestellt, weitere Details zu diesem Projekt sind somit nicht bekannt. Das Projekt wird von der König Baudouin Stiftung unterstützt. 
 
Sicherlich könnten künftige Erkenntnisse von diesem Projekt eine interessante Hilfestellung für Projekte in der DG sein. Die Memo Klinik in St.Vith bietet auch neben der Diagnose Hilfestellungen im Alltag an. Die Memo Klinik befindet sich allerdings nicht in der Zuständigkeit der Deutschsprachigen Gemeinschaft. 
 
Deswegen liegen uns zu diesem Angebot auch keine detaillierten Informationen vor. 
 
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