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Fragen und Antworten

Mündliche Frage Nr. 1627

13. März 2024 – Frage von J. Huppertz an Minister Antoniadis zum mobilem Team des Beratungs- und Therapiezentrums

Gibt es bereits erste Ergebnisse oder Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt, die die Regierung teilen kann, insbesondere im Hinblick auf die Zufriedenheit der Senioren und die Verbesserung ihrer mentalen Gesundheit?

Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht. 
 
Frage von Jolyn Huppertz (fraktionslos):
 
Das Beratungs- und Therapiezentrum (BTZ) sowie das Netzwerk Mentale Gesundheit erweitern ihr Angebot, um die mentale Gesundheit von Senioren zu fördern, insbesondere in Wohn- und Pflegezentren. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung nehmen immer mehr Senioren psychologische oder beratende Hilfe in Anspruch. Im Rahmen eines Pilotprojekts, das ab 2020 umgesetzt wurde, entwickelten sie ein Konzept, um allen Senioren in Wohn- und Pflegezentren Unterstützung anzubieten. Das Mobile Team des BTZ agiert als Ansprechpartner für Senioren, Angehörige und Pflegepersonal und bietet Beratung, Begleitung und therapeutische Interventionen an. Durch frühzeitiges Erkennen und Bearbeiten von mentalen Belastungen soll die Lebensqualität der Senioren verbessert werden. Das Angebot des BTZ steht allen Senioren in der Deutschsprachigen Gemeinschaft offen.
 
Meine Fragen: 
1. Gibt es bereits erste Ergebnisse oder Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt, die die Regierung teilen kann, insbesondere im Hinblick auf die Zufriedenheit der Senioren und die Verbesserung ihrer mentalen Gesundheit?
2. Bietet das Mobile Team des Beratungs- und Therapiezentrums Sprechstunden direkt in den einzelnen Wohn- und Pflegezentren an?
 
 
Antwort von Antonios Antoniadis (SP), Minister für Gesundheit und Soziales:
 
Erste Erfahrungen mit einem mobilen Team in den Wohn- und Pflegezentren wurden während der Pandemie gesammelt. Das BTZ hatte ein Pilotprojekt im WPZS „Leoni“ durchgeführt.  2 Mitarbeiterinnen des BTZ standen für die aufsuchende Arbeit im WPZS zur Verfügung. Sie nahmen Anfragen von Bewohnern, Angehörigen und Pflegekräfte an. 
 
Sie standen in Kontakt mit den Psychiatern des BTZ und konnten eine Zusammenarbeit mit dem behandelnden Hausarzt anstoßen. Auch Anfragen aus anderen WPZS wurden im Rahmen der verfügbaren Ressourcen angenommen. 
Im Jahr 2022 fanden ungefähr 20 Seniorengespräche im Haus Leoni und zusätzlich 20 Kontakte zu den anderen WPZS statt.
 
Auch fanden in Haus Leoni 2 Weiterbildungen in diesem Bereich für die Mitarbeiter statt.
Auf unsere Anregung hin und in Erwartung der Verhandlungen der DG mit dem Föderalstaat rund um die Finanzierung eines solchen Teams hat das BTZ an einem Konzept gearbeitet, das aus dem Pilotprojekt ein strukturelles Angebot an alle WPZS darstellt.  
 
Wie ich schon an anderer Stelle mitgeteilt habe, ist es uns gelungen, nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem Föderalstaat ein Budget von 1,9 Millionen Euro pro Jahr freizumachen. Dieses Budget soll zusätzlich in die mentale Gesundheit in Ostbelgien investiert werden. 
 
Im Rahmen dieser Finanzierung ist das Ziel des neuen Mobilen Teams für die Bewohner der WPZS, die psychologische Beratung und Begleitung zu verbessern.  
 
Das Angebot umfasst vier Schwerpunkte:
1. Die aufsuchende Arbeit innerhalb der WPZS, d.h. im Lebensumfeld der Bewohner*; 
2. Die therapeutische Beratung und Begleitung eines Bewohners auf dessen Anfrage;
3. Die therapeutische Beratung und Begleitung eines Bewohners auf Anregung der Pflegekräfte der WPZS, seines Umfeldes (u.a. Angehörige) oder Hausarztes, nach Klärung des Anliegens des Bewohners;
4. Die Beratung und Begleitung der Pflegekräfte und der Angehörigen zu Fragen, die im Zusammenhang mit einem Bewohner stehen.
 
Der Kern der aufsuchenden Arbeit liegt darin, bedarfsorientierte niederschwellige Gespräche mit den Betroffenen in ihrem Lebensumfeld zu führen*.  
 
Es ist neuer Weg für eine ortsnahe, niederschwellige Beratung und Versorgung der Betroffenen. Das BTZ wird flächendeckend arbeiten und einen Mitarbeiter pro Woche stundenweise in jedes WPZS entsenden. 
 
Dieser gilt als Ansprechpartner vor Ort und wird im direkten Kontakt mit den Bewohnern und den Pflegekräften stehen. Das Mobile Team wird durch einen Gerontopsychiater verstärkt werden. 
 
Über die zugewiesenen Ressourcen von 1,67 VZÄ stehen wöchentlich 64 Arbeitsstunden zur Verfügung. Die WPZS der DG wurden über das Projekt Ende Februar informiert. Das BTZ wird bis Ende März mit jedem einzelnen WPZS ins Gespräche gehen.  
 
Diese haben als Ziel, im Sinne der Zusammenarbeit und notwendigen Absprachen, das Projekt in jedem WPZS einzuführen.  Da das Projekt als flächendeckendes Angebot in dieser Form neu ist, liegen noch keine Ergebnisse vor.
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