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Fragen und Antworten

Schriftliche Frage Nr. 424

7. März 2024 – Frage von G. Freches an Frau Ministerin Weykmans zur Vergabe von Interrail-Pässen

Wie sind die Rückmeldungen der jungen Reisenden, die bereits mit ihrem Interrail- Ticket unterwegs waren, ausgefallen?

Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht. 

Frage von Gregor Freches (PFF) vom 20. Februar 2024:

Die Attraktivität des Zugverkehrs ist ein entscheidender Faktor für die interregionale Mobilität, insbesondere in unserer Gemeinschaft, die nur über einen einzigen Bahnhof verfügen. Es ist von großer Bedeutung, den Zugverkehr zu stärken und zu einem attraktiven Transportmittel für junge Menschen zu machen.
In der GrenzEcho-Ausgabe vom 2. Februar 2024 wurde berichtet, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft zum zweiten Mal hundert Interrail-Pässe an junge Ostbelgier vergeben wird. Diese Initiative, die bereits im Jahr 2023 erstmalig durchgeführt wurde, erfreute sich eines deutlichen Erfolges, wie in dem Artikel hervorgehoben wurde.
Der Erfolg dieser Initiative ist nicht nur ein Zeichen für das wachsende Interesse an grenz-überschreitender Mobilität, sondern trägt auch dazu bei, den Zugverkehr in der Region zu stärken. Indem jungen Menschen die Möglichkeit geboten wird, mit einem Interrail-Ticket Europa zu bereisen, wird der Zug als attraktive Reisemöglichkeit positioniert.
Vor diesem Hintergrund würde ich Ihnen gerne, werte Frau Ministerin, folgende Fragen stellen:
1. Wie sind die Rückmeldungen der jungen Reisenden, die bereits mit ihrem Interrail- Ticket unterwegs waren, ausgefallen?
2. Welche Erkenntnisse konnten aus der ersten Durchführung der Initiative gewonnen wer-den und wie wurden diese Erkenntnisse genutzt, um die zweite Lancierung der Initiative umzusetzen?

 

Antwort von Isabelle Weykmans (PFF), Ministerin für Kultur, Beschäftigung, Wirtschaftsförderung und ländliche Entwicklung:

Im Juni 2023 erhielten die 100 ausgelosten Gewinner ihr Interrail-Zugticket. Dieses beinhaltete 4 Reisetage und ist 11 Monate gültig. Im Oktober 2023 wurden die Gewinner vom Team Jugend des Fachbereichs Kultur und Jugend im Ministerium angeschrieben und mittels einer Umfrage um Bericht über ihre Erfahrungen gebeten. Bis zum 30. Oktober 2023 gingen 74 Rückmeldungen ein, von denen 23 Jugendliche ihre Reise bereits absolviert hat-ten. Mehr als 8 von 10 Jugendlichen beschrieben ihre Reiseerfahrung als „sehr gut“, der Rest beschrieb sie als „gut“. Die Hälfte der Reisenden trat die Reise allein an, die andere Hälfte unternahm dieses Erlebnis mit einem Freund/einer Freundin oder einer Kombination aus Reisen allein und in Begleitung. Häufig angesteuerte Zielländer waren Frankreich, Österreich, Ungarn, Großbritannien, Deutschland, die Tschechische Republik und Italien. 
Besonders hervorgehoben wurde von den jungen Reisenden das Kennenlernen neuer Bekanntschaften, die Teilnahme an kulturellen Aktivitäten, die persönliche Weiterentwicklung, die einmalige Gelegenheit und unvergessliche Erfahrungen. Nur wenige Reisende berichteten über Probleme, vor allem in Bezug auf verspätete Züge und verpasste An-schlüsse. Auch gaben einige Teilnehmende Tipps für zukünftige Reisende in den Bereichen Zugbuchungen, Kontakteknüpfen und Sparmöglichkeiten. Unter www.ostbelgienrail.be befindet sich ein Artikel zu den Reiseberichten der Jugendlichen inkl. verschiedener Reiseinspirationen. 
Die meisten Jugendlichen, die ihre Reise zu dem Zeitpunkt noch nicht angetreten hatten, haben diese für die Karnevals- und Frühlingsferien 2024 geplant. Im Zuge dessen wird die Umfrage zur Reiseberichterstattung im März 2024 erneut lanciert. 
In Bezug auf die zweite Frage ist anzumerken, dass die erste Durchführung der Initiative 2023 sehr gut angelaufen ist und es sowohl von den Jugendlichen als auch Eltern und Im Juni 2023 erhielten die 100 ausgelosten Gewinner ihr Interrail-Zugticket. Dieses beinhaltete 4 Reisetage und ist 11 Monate gültig. Im Oktober 2023 wurden die Gewinner vom Team Jugend des Fachbereichs Kultur und Jugend im Ministerium angeschrieben und mittels einer Umfrage um Bericht über ihre Erfahrungen gebeten. Bis zum 30. Oktober 2023 gingen 74 Rückmeldungen ein, von denen 23 Jugendliche ihre Reise bereits absolviert hat-ten. Mehr als 8 von 10 Jugendlichen beschrieben ihre Reiseerfahrung als „sehr gut“, der Rest beschrieb sie als „gut“. Die Hälfte der Reisenden trat die Reise allein an, die andere Hälfte unternahm dieses Erlebnis mit einem Freund/einer Freundin oder einer Kombination aus Reisen allein und in Begleitung. Häufig angesteuerte Zielländer waren Frankreich, Österreich, Ungarn, Großbritannien, Deutschland, die Tschechische Republik und Italien.
Besonders hervorgehoben wurde von den jungen Reisenden das Kennenlernen neuer Bekanntschaften, die Teilnahme an kulturellen Aktivitäten, die persönliche Weiterentwicklung, die einmalige Gelegenheit und unvergessliche Erfahrungen. Nur wenige Reisende berichteten über Probleme, vor allem in Bezug auf verspätete Züge und verpasste An-schlüsse. Auch gaben einige Teilnehmende Tipps für zukünftige Reisende in den Bereichen Zugbuchungen, Kontakteknüpfen und Sparmöglichkeiten. Unter www.ostbelgienrail.be befindet sich ein Artikel zu den Reiseberichten der Jugendlichen inkl. verschiedener Reiseinspirationen.
Die meisten Jugendlichen, die ihre Reise zu dem Zeitpunkt noch nicht angetreten hatten, haben diese für die Karnevals- und Frühlingsferien 2024 geplant. Im Zuge dessen wird die Umfrage zur Reiseberichterstattung im März 2024 erneut lanciert.

In Bezug auf die zweite Frage ist anzumerken, dass die erste Durchführung der Initiative 2023 sehr gut angelaufen ist und es sowohl von den Jugendlichen als auch Eltern und Fachkräften positives Feedback gab. Daher werden zahlreiche Aspekte bei der erneuten Durchführung beibehalten: die niederschwellige Anmeldung über ein Online-Formular, die Verbreitung von ansprechendem Print- und digitalen Werbematerial mit Unterstützung verschiedener Akteure und das Angebot der Reisevorbereitungsworkshops im Norden und Süden durch die Jugendinformation. 
Die diesjährige Initiative richtet sich an die Jahrgänge 2003, 2004 und 2005. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass die Jahrgänge 2002-2004 bereits 2023 teilnehmen konnten und das Thema Interrail somit vielleicht schon in ihren Freundesgruppen geteilt haben. Der persönliche Erfahrungsaustausch kann dazu beitragen, weitere Jugendliche für die Initiative und für das Zugreisen mit Interrail zu begeistern. Darüber hinaus wurde der Jahr-gang 2005 einbezogen, sodass eine neue Altersspanne Zugang zur Initiative erhält. Die Teilnehmenden waren bei Antritt ihrer Reise zwischen 19 und 21 Jahren alt, was ein ideales Alter darstellt. Die Reisenden sind somit volljährig und aufgrund ihrer Lebensphase in ihrer Freizeitgestaltung etwas flexibler. 
Während der im Juni 2023 durchgeführten Reisevorbereitungsworkshops war auffällig, dass viele Jugendliche ihre Sommerferien bereits durchgeplant hatten (aufgrund von Jugend- und Sportlagern, Studentenjobs, anderen Urlaubsreisen oder Nachprüfungen) und dass die Information über die gewonnen Zugtickets teilweise zu spät (Mai 2023) kam. Somit wurde entschieden, das Projekt 2024 früher zu starten und die zeitliche Abfolge anzupassen. Demnach startete die Kampagne 2024 insgesamt 6 Wochen früher und bereits zum 1. Februar. Anmeldungen sind online bis zum 31. März möglich, die Gewinner werden voraussichtlich am 8. April benachrichtigt. So können sie sich die Zugreise mit ihrem Interrail-Ticket, welches ab Juni 11 Monate lang gültig ist, bereits für die Sommermonate einplanen, insofern gewünscht und möglich. 
In den Reisevorbereitungsworkshops wurde ersichtlich, dass der Reisekostenzuschuss, der dazu eingesetzt wurde, benachteiligte junge Menschen zu erreichen, sein Ziel nicht zufriedenstellend erreichte. 2024 soll daher kein Reisekostenzuschuss mehr ermöglicht, sondern in einen weiteren Reisetag investiert werden. Nichtsdestotrotz legt die Initiative weiterhin ein besonderes Augenmerk auf junge Menschen mit einer Beeinträchtigung oder aus benachteiligten Lebenswelten und wird der Austausch mit den entsprechenden Akteuren 2024 weiter intensiviert. 
Der Umfrage zu den Reiseberichten konnte ebenfalls entnommen werden, dass mehrere junge Menschen ein Flugzeug nutzten, um ihr Zielland anzusteuern. Dies entspricht nicht dem Ziel, nachhaltige Mobilität und Reisemöglichkeiten zu verstärken. Als Grund dafür wurde häufig der niedrige Preis von Flügen angegeben sowie die Möglichkeit, Zeit sowie einen Reisetag zu sparen. Laut den Jugendlichen sind vier Reisetage für eine Europareise nicht ausreichend, da die An- und Abreise bereits zwei Tage in Anspruch nimmt. Für die Neuauflage 2024 wurde demnach entschieden, die Anzahl Reisetage auf fünf Tage aufzustocken und den Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Bewerbung der Initiative in den Vorder-grund zu stellen, um junge Menschen dahingehend zu sensibilisieren. 
Bereits jetzt haben sich über 130 Personen für ein Ticket eingeschrieben, bis zum 31. März bleibt noch Zeit. Ich hoffe, die Kampagne wird auch diesmal wieder junge Menschen dazu ermutigen, eine Europareise zu erleben und damit ihre Kompetenzen zu stärken, ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln und eine europäische Identität zu festigen.

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