Mündliche Frage Nr. 1354
Wie bewertet die Regierung die gegenwärtige Qualität des schulischen Schwimmunterrichts in den Nordgemeinden angesichts der Unzugänglichkeit des Wetzlarbades?
Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht.
Frage von Colin Kraft (CSP):
Auch 22 Monate nach den Überschwemmungen des Juli 2021 ist das Eupener Wetzlarbad aufgrund von Flutschäden weiterhin unzugänglich.
Der Berichterstattung des GrenzEchos konnte im April 2023 entnommen werden, dass die Gemeinde Eupen endlich eine Einigung in der Versicherungsfrage erzielt hat, während die DG den Gemeinden per Sonderdotationen finanzielle Hilfe gewährt.
Da die erwarteten Renovierungsarbeiten etwa 18 Monate in Anspruch nehmen werden und der Baubeginn auf Herbst 2023 angesetzt ist, bedeutet dies, dass das Wetzlarbad nicht vor 2025 wiedereröffnet werden wird.
Dazu meine Fragen:
1. Wie bewertet die Regierung die gegenwärtige Qualität des schulischen Schwimmunterrichts in den Nordgemeinden angesichts der Unzugänglichkeit des Wetzlarbades?
2. Plant die Regierung Überbrückungsmaßnahmen bis zur Wiedereröffnung des Wetzlarbades um regelmäßigen und hochwertigen Schwimmunterricht für Schüler der Nordgemeinden zu gewährleisten?
3. Plant die Regierung eine Analyse der Auswirkungen der jahrelangen Unzugänglichkeit des Wetzlarbades auf die Schwimmfähigkeiten betroffener Schüler?
Antwort von Lydia Klinkenberg (ProDG), Ministerin für Unterricht, Ausbildung, Kinderbetreuung und Erwachsenenbildung:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
wie ich bereits im Rahmen der Beantwortung der Frage 1102 vom 8. September 2022 mitgeteilt habe, stehen mit Ausnahme vom Sport- und Freizeitzentrum Worriken in sämtlichen umliegenden Schwimmbädern keine Schwimmstunden während der Unterrichtszeit zur Verfügung.
Bereits seit dem vergangenen Schuljahr findet der Schwimmunterricht für die Schulen aus dem Norden, die nicht in Kelmis unterkommen konnten, dank intensiver Bemühungen der Unterrichtsverwaltung und Worrikens in Bütgenbach statt. Nachdem zusätzliche Stellen für Schwimmlehrer und Bademeister gewährt wurden und Worriken neues Personal eingestellt hat, konnten die Personalprobleme, die es im vergangenen Schuljahr punktuell gegeben hat, in diesem Schuljahr behoben werden. Der Schwimmunterricht konnte in Worriken also bisher wie geplant stattfinden und wird nur von qualifiziertem Personal erteilt.
Zusätzlich hat LOS, der Dachverband für den Sport in Ostbelgien, in den letzten Monaten einen Kurs angeboten, um interessierten Personen eine Ausbildung zur Erteilung von Schwimmunterricht zu ermöglichen.
Auch im kommenden Schuljahr werden den Schulen aus dem Norden Schwimmstunden in Worriken zur Verfügung stehen. Worriken hat zur Erstellung des Schwimmplans bereits Kontakt zu den betroffenen Schulen aufgenommen. Die Beförderung wird weiterhin vom Ministerium organisiert und die diesbezüglichen Kosten werden auch im kommenden Schuljahr von der Regierung übernommen.
Die Schwimmfähigkeit der Schülerinnen und Schüler wird jedes Jahr anhand der Schwimmtestungen im 4. Schuljahr erhoben. Jedes Kind im 4. Schuljahr soll zum Ende des Schuljahres eine Testung absolvieren, die Aufschluss über die Schwimmfähigkeit des Kindes gibt. Der Fachbereich Sport des Ministeriums wertet diese Daten aus und erstellt daraus eine Statistik zur Schwimmfähigkeit der 9- bis 10-Jährigen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Die im Jahr 2020 eingeführten Schwimmpässe werden in den nächsten Wochen nochmals neu aufgelegt.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.