Schriftliche Frage Nr. 264
War die DG ebenfalls kürzlich von diesem Mangel an Blutkonserven betroffen?
Die nachfolgend veröffentlichte Frage und die Antwort entsprechen den hinterlegten Originalfassungen. Die endgültige Version ist im Bulletin für Interpellationen und Fragen (BIF) veröffentlicht.
Frage von Diana Stiel (Vivant) vom 14. Juni 2022:
Wie das GrenzEcho am 05.05.2022 berichtete, ruft der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroecke zum Blutspenden auf.
Der Sprecher der flämischen Sektion des Roten Kreuzes habe erklärt, dass es bei allen Blutgruppen momentan kritisch aussehe, lediglich bei der Blutgruppe B positiv sei die Versorgung aktuell ausreichend. In der Antwort auf meine Frage Nr. 98 vom 15. Oktober 2020 zu diesem Thema erklärten
Sie, dass es sich zwar um eine föderale Zuständigkeit handle, die Gemeinschaften jedoch Maßnahmen ergreifen können, die Auswirkungen auf Blutspenden haben. In der DG strebe das Rote Kreuz Überlegungen an, regelmäßige Sammlungen in den Krankenhäusern zu organisieren.
Meine Fragen an Sie:
1. War die DG ebenfalls kürzlich von diesem Mangel an Blutkonserven betroffen?
2. Wurden inzwischen die von Ihnen in der Antwort auf Frage 98 erwähnten angestrebten
Blutkollekten in den Krankenhäusern der DG organisiert?
Falls ja, unter welchen Bedingungen - angesichts der Covid19-Maßnahmen - fanden
diese statt?
Antwort von Antonios Antoniadis (SP), Minister für Gesundheit und Soziales:
1. Weniger als eine Person von 10 spendet in unserem Land Blut, aber eine Person von 7 ist irgendwann in ihrem Leben auf Blut angewiesen.
Wie es um die Blutreserven in unserem Land steht, kann man zu jeder Zeit auf www.blutspender.be oder auf www.donneursdesang.be beobachten.
Die Krankenhäuser der Deutschsprachigen Gemeinschaft vermelden, dass es bei ihnen aktuell keine Engpässe gibt und sie über ihre normalen Reserven bzgl. Blutkonserven und Blutplasma verfügen.
Die Blutkonserven haben bisher, auch in der DG, immer ausgereicht. Es hat bis jetzt noch kein Patient auf Blut oder Plasma verzichten müssen. Die Blutspendedienste des Roten Kreuzes sehen sich, als Hauptversorger der Kliniken für lebensnotwendigen Blutpräparaten, aktuell vor großen Herausforderungen gestellt. Es fehlt an Blutspendern. Der anhaltend hohe Blutbedarf der Kliniken steht einem aktuell geringen Bestand an
Blutpräparaten gegenüber. Dies könnte gerade in den Sommermonaten, auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die stabile Versorgungslage gefährden. Es gibt immer Jahreszeiten, in denen es schwieriger ist, die Blutversorgung zu garantieren. In diesem Jahr zeigen sich die Auswirkungen jedoch schon so früh, dass der rückläufige Trend jetzt unbedingt aufgehalten werden muss, um eine reelle Gefahr der Knappheit zu vermeiden.
In Belgien beobachtet das Rote Kreuz diesen Abwärtstrend seit einigen Monaten und auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist das spürbar, wenn auch nicht so akut.
2. Bedingt durch die Corona-Pandemie finden in den Krankenhäusern der Deutschsprachigen Gemeinschaft noch keine Blutkollekten statt.
Das Rote Kreuz möchte aber nochmals darauf aufmerksam machen, dass in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst des Roten Kreuzes aus Lüttich, flächendeckend in der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Jahr 2022 insgesamt 76 Blutkollekten organisieren. Bei genügend Blutspendern würde dies auch ausreichen, wenn man vorerst noch nicht auf die Krankhäuser zählen könnte. In Amel befindet sich das einzige Blut- und Plasmazentrum der DG. Dort kann jeder auf Termin an drei Tagen pro Woche Blut und Plasma spenden. Auch Firmen können sich zusammenschließen und eine Blutkollekte in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst des Roten Kreuzes organisieren. Alle Anstrengungen und Initiativen, die das Rote Kreuz unternimmt, um neue Blutspender anzuwerben, werden von der Regierung unterstützt so zum Beispiel die Öffentlichkeitsarbeit und die Unterstützung der verschiedenen Veranstaltungen.